Ein starkes Zeichen für die Mobilität der Zukunft setzte die diesjährige BIOEM 2025 in Großschönau: Zahlreiche Besucherinnen und Besucher informierten sich an allen vier Messetagen über aktuelle Entwicklungen im Bereich E-Mobility. Besonders gut besucht waren die täglichen Expertenvorträge zu den Projekten DiPS4EV@work und Storebility2Market, die vom Klima- und Energiefonds gefördert werden. Die Experten Gerald Franzl von der Universität für Weiterbildung, Krems und Kurt Leonhartsberger von impeect GmbH präsentierten die neuesten Erkenntnisse.
Elektroautos smart laden – DiPS4EV@work zeigt, wie es geht
Wie lassen sich Elektroautos effizient und klimafreundlich laden – zu Hause oder am Arbeitsplatz? Letzterem widmet sich das Forschungsprojekt DiPS4EV@work und präsentiert praxistaugliche Lösungen für den Alltag.
Täglich um 14:00 Uhr informierten Fachvorträge über die Vorteile der Elektromobilität und räumen mit gängigen Vorbehalten auf. Expertinnen und Experten erläutern verschiedene Ladestrategien und deren Effizienz – etwa das gezielte Laden zu Zeiten günstiger Stromtarife. Ein besonderer Fokus liegt auf der intelligenten Systemintegration unterschiedlicher Anwendungsfälle.
Das Ziel: E-Mobilität soll nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich attraktiv werden. Dank smarter Ladekonzepte lassen sich nicht nur Emissionen reduzieren, sondern auch Kosten deutlich senken.
Elektroautos als Stromspeicher -Storebility2Market: Erfolge und Hürden
Im Anschluss, um 14:30 Uhr stand das Projekt Storebility2Market im Fokus. Ziel dieses vom Sonnenplatz Großschönau geleiteten Projekts ist es, die Praxistauglichkeit des bidirektionalen Ladens zu erproben – also die Nutzung von Elektroautos nicht nur als Verbraucher, sondern auch als Stromspeicher.
In einer umfangreichen Testphase wurden über 50 Ladesäulen auf ihre Eignung geprüft. Das Ergebnis: Derzeit ist lediglich eine Säule technisch in der Lage, bestimmte Elektrofahrzeuge zuverlässig zu entladen. Diese Ladesäule wurde direkt auf der BIOEM präsentiert. Da die TOR-Richtlinie nicht erfüllt ist, ist ein Anschluss ans öffentliche Stromnetz ist aktuell noch nicht möglich.
Die Vortragenden thematisierten zudem die bestehenden Hürden bei der praktischen Umsetzung: fehlende technische Richtlinien (TOR) für den Netzanschluss, Herausforderungen bei Software-Updates und Normenumsetzungen sowie offene Fragen zu Garantiebedingungen bei Fahrzeugherstellern.




Auch in der Testmethodik enthalten ist das Verhalten des Fahrzeugs bzw. der Ladestation, wenn der Ladevorgang beendet wird oder abbricht, da es nach wie vor Fahrzeuge gibt, bei denen es nicht möglich ist, den Lade- oder Entladevorgang wieder zu starten, wenn dieser einmal abgebrochen oder beendet wurde. Erst ein manuelles Abstecken und wieder Anstecken ermöglicht einen erneuten Lade-/Entladevorgang. Auch hier überzeugt die getestete Kombination auf ganzer Linie – wird der Ladevorgang abgebrochen, kann dieser zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit wieder aufgenommen werden.
Aufgrund der positiven Testergebnisse wurden bereits die ersten Langzeittests (PV-Überschussmanagement, Lastspitzenreduktion) gestartet. Erste Ergebnisse werden zeitnah veröffentlicht.
Das Projekt „Storebility2Market – Evaluierung und Demonstration der energiewirtschaftlichen und -technischen Potenziale von bidirektionalem Laden“ wurde im Rahmen der 6. Ausschreibung des Programms „Zero Emission Mobility“ durch den Klima und Energiefonds gefördert.
