Forschungsprojekt
EGent
Stochastische kooperative Agenten-Systeme für mobile und stationäre (Schwarm-)Speicherkonzepte in Energiegemeinschaften
Über das Projekt eSMILE
Ausgangssituation und Problemstellung
Um die Energiewende zügig voranzutreiben ist das unermüdliche Commitment der gesamten Bevölkerung unerlässlich. Insbesondere die aktive Einbindung von Bürger*innen kann eine entscheidende Rolle spielen, weshalb Energiegemeinschaften (EGs) ein entscheidender Hebel zum Erreichen der Klimaziele sein können. Um das volle Potenzial von EGs zu heben, müssen jedoch zeitnah signifikante Weiterentwicklungen hinsichtlich kooperativer (statt individueller) Ansätze und einer verbesserten Einbindung ins Gesamtenergiesystem stattfinden.
Ziele und Methoden
An diesen beiden Punkten möchte EGent ansetzen und forscht an Möglichkeiten der Einbindung unterschiedlicher Gemeinschaftsspeicherkonzepte in EGs. Dabei werden nicht nur stationäre Gemeinschaftsspeicher untersucht, sondern auch mobile Schwarmspeicher (durch E-Fahrzeuge) und stationäre Schwarmspeicher (Kollektive Intelligenz von Heimspeichersystemen). Im Rahmen des Projektes sollen die rechtlichen Gegebenheiten d. Einbindung von Gemeinschaftsspeicherkonzepten in EGs geklärt werden, insbesondere mit Hinblick auf die Kompatibilität mit der derzeitigen praktischen Umsetzung von EGs (Energiezuteilung mittels statischem/dynamischem Aufteilungsschlüssel durch Verteilnetzbetreiber). Gemeinsam mit der Erhebung von Endkund*innenbedürfnissen wird so eine solide Basis für eine Vielzahl an Untersuchungen gebildet. Insbesondere die Heterogenität von Teilnehmenden mit einer Vielzahl unterschiedlicher Zielsetzungen und die Zufälligkeit einzelner Last- und Erzeugungsanlagen stellen große Herausforderungen bei Implementierung einer gemeinschaftlichen Regelungsinfrastruktur dar. Daher sind innovative stochastische Ansätze erforderlich, um die Vielzahl an dynamischen Einflussgrößen, wie z.B. Verfügbarkeit mobiler Speicher und Volatilität der Energieerzeugung, zu berücksichtigen. Mit der Entwicklung neuartiger probabilistischer und KI-basierter Prognosemethoden zur Vorhersage des Verbrauchs und der Erzeugung der EGs wird der der Grundstein für einen optimalen Einsatz der Ressourcen gelegt. Zeitgleich werden signifikante Verbesserungen in der stochastischen Betriebsoptimierung der gemeinschafts- und Schwarmspeicher angestrebt und Methoden zur effizienten Fehlererkennung erarbeitet.
Erwartete Ergebnisse
Das Projekt EGent untersucht hierbei die technische Umsetzung eines gemeinschaftlichen Energiemanagements sowohl aus einer System- als auch einer Teilnehmendenperspektive unter wechselseitiger Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Weiters werden innovative Tarif- und Geschäftsmodelle entwickelt, die das Spannungsfeld aus wirtschaftlichem und netzdienlichem Speicherbetrieb zu adressieren vermögen. In diesem Kontext ist es außerdem nötig, (nicht monetäre) Anreizmechanismen für Endkund*innen zu entwickeln, um die Teilnahmebereitschaft an und Akzeptanz von unterschiedlichen Gemeinschaftsspeicherkonzepten zu erhöhen.
Kontakt
Kurt Leonhartsberger
0676 970 1986, office@impeect.at
Das Projekt „EGent“ (FFG-Nummer: 926341) wird im Rahmen der Ausschreibung „Energieforschung 2024“ durch das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) gefördert
