Leistbare E-Mobilität und Unterstützung zur Stabilisierung des Stromnetzes sind für private NutzerInnen hoch interessant und 73% der TeilnehmerInnen wären bereit, zu investieren. Das zeigt die Umfrage des Forschungsprojekts V2G Network.
Der weitere Ausbau von erneuerbarer Stromversorgung in Österreich benötigt den Einsatz von Speichern, damit ein stabiles Stromnetz gewährleistet ist. E-Fahrzeuge können dafür eingesetzt werden, wenn die Fahrzeuge und die Ladeinfrastruktur bidirektionales Laden unterstützen. Dabei wird die im Fahrzeug Akku gespeicherte elektrische Energie bei Bedarf wieder ins Haus, Geschäftsgebäude oder ins Stromnetz zurück gespeist. Die Fachausdrücke dafür lauten Vehicle-to-Home (V2H), Vehicle-to-Business (V2B) bzw. Vehicle-to-Grid (V2G).
Hohes Interesse privater NutzerInnen und hohe Investitionsbereitschaft
Mehr als drei Viertel der befragten NutzerInnen sind bereit, den Akku ihres Fahrzeugs zur Netzstabilisierung einzusetzen. Besonders attraktiv finden sie dabei die Senkung der Stromkosten, die finanzielle Förderung einer bezahlbaren E-Mobilität sowie die Optimierung des Eigenverbrauchs bei eigener Photovoltaikanlage. Auch die Möglichkeit, das E-Fahrzeug als Notstromquelle zu nutzen, wird positiv bewertet. Wichtig ist den Nutzerinnen und Nutzern eine einfache Installation und Handhabung der Technik sowie die Sicherstellung eines Mindestladestands zum geplanten Fahrtbeginn. Kritisch gesehen werden mögliche Auswirkungen des bidirektionalen Ladens auf die Lebensdauer des Akkus sowie offene Fragen zur Garantie durch Fahrzeughersteller. Zudem spielt der Preis der Technik eine entscheidende Rolle. Trotz dieser Bedenken sind 73 % der Befragten bereit, in die innovative Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) zu investieren.
Schlüssel zum Erfolg
Als Schlüssel zum Erfolg sieht Projektleiter Kurt Leonhartsberger die Interoperabilität zwischen Elektro-Fahrzeugen und der Lade- bzw. Entladebox, eine Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen in Österreich, insbesondere das ElWG (Elektrizitätswirtschaftsgesetz), leistbare Fahrzeugmodelle und bidirektionale Ladestationen, sowie Garantiebestimmungen der Hersteller, die bidirektionales Laden zulassen und unterstützen.
Weitere Details zur Umfrage bzw. den konkreten Ergebnissen findest du unter https://www.emcaustria.at/blog/allgemein/hohes-interesse-privater-nutzerinnen-an-bidirektionalem-laden/ bzw. in der folgenden Präsentation.

Das Projekt „V2G Network“ wird im Rahmen der Ausschreibung „COIN KMU-Innovationsnetzwerke 2023“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) gefördert.